Reisegesundheit in Venezuela

Reisende müssen keine Pflichtimpfungen bei der Einreise nach Venezuela nachweisen. Es gibt jedoch Empfehlungen, die für die Reisegesundheit des Einzelnen unabdingbar sind. Speziell in Krisenzeiten haben Krankheitserreger und Malaria gute Bedingungen haben, sich wieder auszubreiten, da die gesundheitliche Vorsorge im Land stark beeinträchtigt ist. Die gesundheitliche Reisevorsorge hängt allerdings auch individuell vom Reiseort in Venezuela selbst ab (Regenwald, höhere Berglagen, Küste & Strand, vorige Reiseziele).

Impfempfehlungen für Venezuela

  • Eine Gelbfieberimpfung ist für all jene vorgeschrieben, die aus einem Gelbflieberausbruchsgebiet einreisen (Brasilien). Medizinisch sinnvoll ist sie allerdings für fast alle Landesteile Venezuelas, mit Ausnahme der zentralen Nordküste.
  • Der Impfpass sollte vollständig und auf dem neuesten Stand sein (Masern, Mumps, Röteln, Diphterie, Tetanus)
  • Sinnvoll als Reiseimpfung ist ebenfalls Hepatitis A

Malaria und Mückenschutz in Venezuela

Venezuela ist ein Malarialand. Je nach Saison und Region ändert sich das Risiko für Reisende. Vor allem in den südlichen und östlichen Provinzen ist ein guter Mückenschutz unabdingbar.

Malaria-RisikostufeRegionMedikament
Ganzjähriges RisikoAmazonas, Anzoátegui, Bolívar, Sucre und Delta AmacuraChemo-Prophylaxe
Geringes Risikoalle übrigen BundesstaatenStand-By-Therapie
Sehr kleines RisikoCaracaskeine Maßnahme notwendig (bzw. nur Stand-By-Therapie)

Malaria wird durch die dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücke übertragen. Ein Mückenschutz in dieser Tageszeit ist unabdingbar, denn es gibt – abgesehen von der Malaria-Chemo-Prophylaxe – keinen wirklichen (Impf)Schutz gegen den Ausbruch der Krankheit, die unbehandelt bei nicht-immunen Europäern meist tödlich. Die besten Schutzmöglichkeiten gegen Mückenstiche sind:

Mückenschutz: Ausreichend Mückenschutz auf die unbedeckten Hautstellen (tagsüber: gegen die Dengue-Fieber-übertragende Mücke, abends gegen die Malaria-übertragende Mücke)
Imprägniertes Moskitonetz
Schlafinlets mit Insektenschutz
Insektenabweisende, lange, helle Kleidung: In der Dämmerung sowie nachts lange, helle Kleidung tragen, am besten mit integriertem Mückenschutz (Hersteller Craghoppers wie wir es auf unserer Bekleidungsliste empfehlen)

Chemo-Prophylaxe und Stand-By-Behandlung

Eine Chemoprophylaxe besteht aus einem Antibiotikum (etwa (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin), das man einen bestimmten Zeitraum vor und nach der Reise einnimmt. Die Stand-By-Therapie (Atovaquon / Proguanil (Malarone®)) ist ein Notfallmedikament, das man bei plötzlich auftretenden starken Grippesymptomen (Anzeichen für eine Malaria-Infektion) einnimmt. Beides muss zuvor im Tropeninstitut besprochen und verordnet werden.

Die Expositionsprophylaxe verhindert außerdem folgende Krankheiten:

  • Leishmaniasis: wird durch Mücken übertragen
  • Trypanosomiasis („Mal de Chagas“): wird durch Raubwanzen ausgeschieden, die in Bettritzen einfacher ländlicher Behausungen leben
  • Dengue-Fieber: Wird von der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen
  • Zika-Virus: Wird von der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen
  • Chikungunya-Fieber: Wird von der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen

Medizinische Hinweise und Tipps für Venezuela (Stand Oktober 2019)

  • Aktuell gibt es kaum Medikamente in Venezuela. Reisende müssen sich zwingend einen ausreichenden Vorrat ihrer benötigten Medikamente mitbringen.
  • Bei einer Krankenhauseinlieferung sollte man in der Lage sein, die Behandlung in bar und mit Kreditkarte im Voraus bezahlen zu können.
  • Es gibt kaum Notfallversorgung im Land.
  • Wasser nur aus geschlossenen Flaschen trinken
  • Kein Sex ohne Kondome!
  • Eine Reisekrankenversicherung muss vor allem auch den Rücktransport im Krankheitsfall beinhalten.