Landschaftlich bietet Venezuela eine große Reisevielfalt, es zählt sogar zu den 17 vielfältigsten Ländern der Welt. Für Urlauber sind neun Reiseregionen interessant, die alle ihre ganz eigenen Highlights haben. Zwar ist der Tourismus wegen der schwierigen innenpolitischen Lage zum Erliegen gekommen, aber wir stellen hier vor, wo man in gemäßigten Zeiten hinreisen kann.
Venezuelas Andenregion
In den Anden befinden sich die höchsten Berge Venezuelas; sie erstrecken sich zwischen Barquisimeto an der Küste und San Cristobál an der kolumbianischen Grenze. Die bedeutendsten Gipfel sind der Pico Bolívar und der Pico Humboldt. Dort trifft man vom Fuß bis zum höchsten Gipfel auf die verschiedensten Ökosysteme mit ihren jeweils eigenen Lebensformen und Charakteristiken.
Die Region am Maracaibo-See
Diese befindet sich inmitten der Andenkordillere und der Perijá im Nordwesten Venezuelas. Hier liegt der Maracaibo-See, der mit seinen 13.820 km² der größte See Süd- und Lateinamerikas ist und eine Verbindung zum offenen Meer hat. In diesen See münden der Escalante-, der Santa-Ana- sowie der Catatumbo-Fluss. Letzter ist Namensgeber für das weltweit einzigartige Lichtphänomen „Wetterleuchten des Catatumbo“ am Maracaibo-See, das man bei einem Besuch des Ciénagas de Juan Manuel Nationalparks erlebt.
Venezuelas Zentralkordillere
Die Zentralkordillere Venezuelas nimmt etwa 3 % der Landesfläche ein und ist eine dicht besiedelte Region. Sie erstreckt sich entlang der nördlichen Küste, in ihren Tälern befinden sich einige wichtige venezolanische Städte, darunter Caracas, die Hauptstadt Venezuelas. Von Caracas aus starten die meisten Venezuela-Rundreisen. Inmitten der Kordillere liegt zudem der Henri-Pittier-Nationalpark, wo Regenwald auf karibische Küste trifft.
Venezuelas östliche Kordillere
Die Region liegt im Norden Venezuelas zwischen dem Golf von Paria, den Llanos und der Karibik. Hier liegt auch die Paria-Halbinsel, die das Karibische Meer vom Golfo de Paria trennt und fantastische Badestrände hat wie etwa die abgeschiedene Playa Medina.
Venezuelas Inselregion
Die kleinste Region des Landes ist die Inselregion nördlich von Puerto La Cruz, sie liegt inmitten der Karibik und setzt sich aus vielen kleinen Inseln, insgesamt 75 zusammen. Die entfernteste Insel ist die Isla de las Aves (Insel der Vögel) in 500 Kilometer Entfernung zum Festland.
Die wichtigsten touristischen Inseln sind Los Roques und die Isla de Margarita, die sich aus zwei Bergmassiven zusammensetzt, einer davon ist der Cerro El Copey. Desweiteren gibt es Inselgruppen aus antiken erodiertem Gestein, die sogar die Meeresoberfläche durchbrechen, wie es beim Los-Roques-Archipel der Fall ist, das 150 km nördlich von La Guaira liegt.
Venezuelas Delta-Region
Mit einer Gesamtgröße von 32.000 km² befindet sie sich im Osten Venezuelas zwischen dem südlichen Ausläufer des Bundesstaates Monagas, dem Bergmassiv von Guayanés und dem Atlantik. Hier liegt das Orinoco-Delta, das durch die Mündung eines der größten Flüsse der Welt, dem Orinoco, entstanden ist und unberührten Regenwald sowie tropische Tier- und Pflanzenwelt beherbergt. Vom Fluss mit seinen unzähligen Seitenarmen aus kann man auf Booten die vorbeiziehende exotische Landschaft betrachten.
Venezuelas Guayana-Region
Die Guayana-Region im Süden des Landes nimmt 45 % der Gesamtfläche Venezuelas ein und beherbergt eine der ältesten geologischen Formationen der Erde. Hier gibt es Ebenen und Plateaus, die noch fast aus der Zeit der Entstehung der Erde stammen. In der Sprache der Berg-Pemon werden diese Tepui genannt der bekannteste ist der Roirama Tepui. Inmitten dieser Bergformationen befindet sich auch der höchste Wasserfall der Welt, der Kerepacupai Vena, besser bekannt auch als Salto Ángel.
Die Region der Los Llanos
Die Llanos bedeutet weite tropische Grasebenen, die hier in der Mitte Venezuelas nur 50 bis 500 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Man unterteilt die Region in Höhere und Niedere Llanos, während der Fluss in den Höheren Llanos nicht über die Ufer tritt, werden die Niederen Llanos von Überschwemmungen heimgesucht. Die Llanos durchlaufen als Streifen das gesamte Zentrum Venezuelas, hier trifft man auf eine reichhaltige Tierwelt. Die Llanos erkundet man am besten auf Safari und lernt das Wildleben aus nächster Nähe kennen.
Die Region der Lara-Falcón-Formation
Die Coro-Region ist ein Übergangsgebiet im Nordwesten des Landes. Es gibt flache Reliefs, die nur bis auf eine Höhe von 1.700 m reichen. Hier befinden sich auch die Sierra von San Luis und die Dünenlandschaft von Coro, eine Wüste mit Dünen, ihrer Art nach einzigartig in Venezuela und mit dem Nationalpark Médanos de Coro geschützt.
In diesen Regionen verteilt befinden sich auch die Gebiete unter spezieller Verwaltung, dazu gehören unter anderem Nationalparks, Naturdenkmäler, Wildpflanzenreservate, Pflanzen- und Biosphärenschutzgebiete auf venezolanischem Staatsgebiet.